Die Weltspitzen-Oldies: Sonja Emch & Francesco Secchi

Europa- und Weltmeister 2010: Sonja Emch & Francesco Secchi

Europa- und Weltmeister 2010: Sonja Emch & Francesco Secchi

Was für ein Jahr für das Boogie-Woogie-Paar Franky & Sonja! Im April haben sie zu den Oldies (35 + 40 Jahre) gewechselt und alle Turniere gewonnen: Sieg am World Cup in Lillestrom, Sieg am World Cup in Rimini, Sieg an der Europameisterschaft und Sieg an der Weltmeisterschaft Boogie Woogie in der Oldie-Klasse!

Wir haben mit ihnen ein Interview geführt:

df: Zuvor hattet Ihr die Schweiz in der Main-Kategorie vertreten. Was waren die Gründe in die Senioren-Kategorie zu wechseln?
Sonja: Abgesehen vom Alter 😉 war es ein guter Zeitpunkt.

df: Habt ihr im Alleingang für euch entschieden oder wurdet ihr auch beraten?
Franky: Es war unser Entscheid.

df: Habt Ihr euch nach den tollen Erfolgen in Norwegen und Italien speziell auf die EM/WM vorbereitet?
Sonja: Wir hatten für uns einen Trainingsplan zusammengestellt. Und versuchten diesen so gut wie möglich einzuhalten. Was aufgrund eines Infektes von mir nicht immer möglich war.

df: Welche Erwartung hattet ihr?
Sonja: Aufgrund dieses Infektes liessen wir es eher auf uns zukommen. Was uns wahrscheinlich dadurch zugute gekommen ist.

df: Hattet ihr eine spezielle Strategie für die EM/WM?
Sonja: Ja, dass die Vorbereitungen auf die EM/WM nicht zu viel Gewicht erhalten haben.

df: Wie habt ihr den Ablauf erlebt? Vorrunden, Halbfinal, Final
Franky: Es waren sehr schöne Momente, eine tolle Ambience und einzigartige Emotionen.
Sonja: Die Vorrunden waren unbeschwert. Im Halbfinal und im Final nahm das kribbeln im Bauch dann schon spürbar zu.

df: Seit wann resp. wie lange tanzt ihr schon und in welchem Alter habt ihr begonnen?
Franky: Ich seit dem 17. Altersjahr mit Tanzkursen.
Sonja: Ich begann mit 12 Jahren mit Jazz-Dance und mit 14 Jahren besuchte ich den ersten Tanzkurs zusammen mit meinem grossen Bruder.

df: Wie habt ihr euch kennengelernt?
Franky: Natürlich wie es nur sein kann…. im Tanzkurs 🙂

df: Wann und wie seid ihr zusammen gekommen?
Sonja: Später haben wir uns dann im jetzigen Club (Pink Cadillac Solothurn) wieder getroffen.
Franky: Vor 10 Jahren wollte ich Sonja mit dem Boogiefieber begeistern. Nach anfangs Schwierigkeiten gelang es mir dann doch noch.

df: Seid ihr auf eigenen Wunsch zusammen gekommen?
Franky: Ja, wie vorher gesagt, etwas mit Begeisterungsschwierigkeiten 😉

df: Seid ihr auch privat ein Paar?
Franky: Ja.

df: Was schätzt ihr an eurem Partner?
Franky: Ausdauer, Toleranz & Ideen
Sonja: Dito 🙂  Zudem Geduld und die Geduld, dass er damals mit mir nochmals von Grund angefangen hat.

df: Was nervt euch im Training oder am Turnier?
Sonja: Nerven ist ein bisschen hart. Sonst würden wir nicht so viel Zeit damit verbringen. Was manchmal nicht ganz so toll ist, sind teilweise die etwas langen Pausen zwischen den Runden.

df: Habt ihr auch Streit? Wie geht ihr damit um?
Sonja: Wenn Du die Trainingszeit effizient nützen willst, …. dann nicht mit Streiten 😉
Franky: Falls es doch dazu kommt, versuchen wir so rasch wie möglich das Ganze ins Positive zu kehren.

df: Trainiert ihr auch im mentalen Bereich?
Sonja: Durch den Boogie-National-Coach kamen wir mit Mentaltraining in Kontakt. Wo es uns bewusst wurde, welche Wichtigkeit es hat.

df: Mit welchen Trainern arbeitet ihr?
Sonja: Wir trainieren meistens für uns alleine. In den letzten Jahren wurden wir von Melanie Stocker-Bucher, Mario Di Iorio und Soraya Bartelt, Walter Kadar und unserem National Coach Christoph Waldmeier unterstützt. Bei ihnen möchten wir uns an dieser Stelle auch recht herzlich bedanken.

df: Wie sieht euer Trainingsprogramm aus und wie gestaltet sich eure Trainingsplanung für das Tanzjahr?
Franky: Sobald die Internationalen Turnier-Daten bekannt sind, richten wir unsere Ferientage danach. Die Trainingsplanung planen wir vor allem auf die zwei bis drei bevorstehenden Turniere.

df: Wie viele Stunden trainiert ihr wöchentlich?
Franky: Nach Möglichkeit dreimal pro Woche, jeweils gute zwei Stunden. Zusätzlich leiten wir an einem Abend das Club Training des Pink Cadillac Solothurn.

df: Betreibt ihr neben dem Tanzen noch eine andere Sportart oder Tätigkeit welche euer Tanzen unterstützt oder allenfalls erschwert?
Sonja: Da wir uns mit ganzer Leidenschaft dem Boogie verschrieben haben, hat neben Arbeit, Training, Turnieren, Club, Shows, Privatleben, nicht mehr viel Platz für anderes.

df: Habt ihr nebst dem Tanzen noch andere Hobbies?
Franky: Wellness 😉
Sonja: Gutes Essen mit einem guten Glas Rotwein.

df: Wie vereinbart ihr euer Zeitaufwand fürs Tanzen (Training und Turniere) mit anderen Verpflichtungen wie z.B. Familie, Schule/Ausbildung, Beruf?
Sonja: Wir investieren die meiste Freizeit und praktisch alle Ferientage ins Tanzen. Sei es Turniere, Training oder Tanzferien. Unsere „Lieben“ richten sich häufig nach uns, was wir enorm schätzen. Bis jetzt hatten wir zum Glück Arbeitgeber, welche uns nicht im Weg stehen wollten.

df: Was sind eure erlernten Berufe, resp. welche schulische Ausbildung habt ihr?
Franky: Informatiker HTL
Sonja: Kauffrau

df: Wie verdient ihr momentan euren Lebensunterhalt?
Franky: Wir arbeiten beide 100 %

df: Habt ihr Sponsoren?
Franky: Nein.

df: Werdet ihr unterstützt? Wie hoch sind die finanziellen Unterstützungen pro Jahr? 2009, 2010…
Sonja: Nein. Ausser im Jahr 2008 haben wir einen Kantonalen Sportpreis und einen Annerkennungspreis erhalten.

df: Wie würdet ihr die BW-Tanzszene Schweiz beschreiben? Herrscht unter den Tanzpaaren eher ein freundschaftliches oder ein „unfreundliches“ Konkurrenzverhältnis?
Sonja: Die Schweizer BW-Szene ist leider nicht gerade riesig. Wir sehen es als freundschaftliches Konkurrenzverhältnis.

df: Und wie sieht es aus in der BW-Tanzszene „International“? Welche Beobachtungen macht ihr bez. Entwicklung im Tanzsport? Technik, Präsentation, tänzerische Einflüsse von aussen usw.
Franky: Die BW-Szene hat sich international stark weiterentwickelt. Das Niveau hat sich in allen Klassen über die letzten Jahre um einiges gesteigert. Das Schöne ist, im Moment kommt wieder eher der tänzerische Boogie und der Ideenreichtum zum Vorschein. Die akrobatischen Teile sind eher wieder etwas weniger.

df: Was sind eure Zukunftspläne im Tanzsport und welche Titel möchtet ihr noch erreichen?
Sonja: Natürlich ist der Erfolg eine sehr schöne Folgeerscheinung, er sollte jedoch nicht zum Ziel werden. Uns tänzerisch weiterentwickeln zu können, der Spass an unserem Tanzen und den Leuten damit Freude bereiten, steht für uns im Vordergrund. Wir hoffen, dass uns die dazu nötige Gesundheit erhalten bleibt, dass dies noch lange möglich sein wird.
Franky: Im diesem Sinne: Let’s do Boogie Woogie 🙂


Bilder: Daniela Melileo



Sonja Emch & Francesco Secchi

Sonja Emch & Francesco Secchi

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123 One Comment on “Die Weltspitzen-Oldies: Sonja Emch & Francesco Secchi

  1. Es ist wunderbar ein solches Paar zu coachen und mental zu unterstützen, welches mit so viel Motivation und Energie ihr Hobby betreibt und andere damit begeistern mag.
    Ich danke den beiden von Herzen für ihr Engagement für die Boogie Woogie Tanzszene Schweiz!
    Und nochmals meine Glückwünsche zu euren ausserordentlichen Resultaten im 2010 – Europameister und gleichzeitig Weltmeister, dies erreichen nur wenige im gleichen Jahr!
    Alles Gute und ich freue mich auf ein interessantes 2011! Lieben Gruss Chrigi

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